Ein Brief aus Hawaii – Erlebnisbericht von Angelika Halberstadt

Die ersten Tage Hawai habe ich sehr genießen können:
das Schwimmen im Pazifik, die Inselbesichtigungen, den Besuch auf einer Kaffeeplantage, langsam weicht das Urlaubsgefühl der Nervosität und dem Organisieren des Wettkampfes in 5 Tagen.

Aber der Reihe nach:
Nach der Qualifikation für Hawaii im Juli 2017 konnte ich ein paar Wochen meinen liegengebliebenen Aufgaben nachkommen, bevor ich meine Freizeit wieder fast ausschließlich dem Rad-Lauf-und Schwimmtraining widmete. Meine Motivation war schnell wieder hergestellt und ich trainierte die einzelnen Sportarten abhängig vom Wetter  sehr flexibel, d.h. bei Sonnenschein kam sooft es ging das Rad zum Einsatz, bei Regen oder in Mittagspausen nur das Laufen und zu festen Schwimm-Trainingszeiten ging es häufig in den See , aber  Mitte September endlich auch ins Hallenbad. Ich vertraute auf meine gute Basis, mit der ich Frankfurt so unerwartet gut bestand , setzte abwechslungsreiche Trainingsreize, da ich nun sehr häufig alleine trainierte und meinen “ eigenen Stiefel“ durchziehen konnte. Es waren 10 kurzweilige Wochen, in denen ich mein Training individuell anpassen konnte.  Eine weitere Disziplin kam hinzu: Organisation der Teilnahme an der WM auf Hawaii. Das bedeutete viele Überlegungen, Telefonate und e-mails , in welcher Weise, in welchem Zeitraum und mit welchen finanziellen Mitteln ich diese Herausforderung angehe.

10 Tage vor derWeltmeisterschaft ging die Reise auf die andere Seite der Welt los, 22 Stunden später stand ich mit einer Lei(Blumenkette) um den Hals in Kona auf Big Island in Hawaii. Weitere 5 Tage galten der Eingewöhnung in diese  andere Klimazone und dem Sightseeing, die kommenden 5 Tage gehören der gedanklichen und praktischen Vorbereitung auf den Wettkampftag.

Die kurzen Trainingseinheiten auf der Wettkampfstrecke in den vergangenen Tagen gaben mir das Gefühl der Sicherheit, jedoch gleichzeitig die Gewissheit,dass diese Langdistanz der drei aneinandergereihten Sportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen hier in Hawaii nicht umsonst als das härteste Rennen der Welt bezeichnet wird. Durchstehen ist hier die Devise und hoffentlich mit einem Lächeln auf den Lippen über die Ziellinie laufen, auch wenn mir das Lachen zwischen Start und Ziel gewiss hin und wieder vergehen wird.

Viele Grüße Angelika