Nie wieder Iceman

Das war die Aussage zwischen Stunde 3 und 4, aber erst mal von Anfang an.

Die beiden VfL‘ er Lukas Scholl und Felix Schreiber hatten in der vorweihnachtlichen Stimmung die „grandiose“ Idee, die Radleistung über die Wintermonate zu trainieren. Dafür wollten sie ihr MTB-Training mit einem abschließenden MTB-Höhepunkt, dem ICEMAN in Rotenburg an der Fulda krönen. Am 25. Januar 2014 war es dann soweit:

Ein 6-Stunden Marathon, wer die meisten Runden fährt, gewinnt. Die beiden starteten in der Kategorie 2er Team.
Anmeldung ausgefüllt und ab in die Mitte Hessens. Was beide bis dahin nicht wussten, es nennt sich auch hessisch Sibirien und ist in der Regel 5 Grad kälter als im schönen Münster.

Es lag also Schnee, alles gefroren und hatte -5 Grad dauerhaft.
Freitagabend, Anreise geglückt, nach der Stärkung bei Rotenburgs bestem Italiener-Inder, Rialto, ging es ab in die Jugendherberge und dann ins Bett.
7:00 aufstehen, Frühstück mit Ei =) und Brötchen, dann Teamlager aufbauen und Streckenbekundung. Schon hier war klar, das wird gar nicht lustig.
Eine Runde: 2,7 KM mit 90 HM ausschließlich Singletrails, tiefgefrorene Spurrillen, 100m asphaltiert, hier aber mit einer gefrorenen Moosschicht überzogen. Auf der Abfahrtsstrecke lag sogar ein Baumstamm, dem man ausweichen musste.

Lukas startet als Erster und konnte sich gleich im vorderen Feld platzieren. Die schnellen Wechsel mit Felix funktionierten Dank der
guten Position des Team-Zelts bestens. Sie wechselten alle 2-3 Runden, um so lange wie möglich frisch zu bleiben.
Bis Stunde 3 machte es noch Spaß, doch mit der Zeit wurde es echt bitter. Alle Getränke froren binnen Minuten ein, die Riegel waren Tiefkühl-Kost und der Gas-Heizstrahler lief wegen mangelnder Zelt-Seitenwände auf Hochtouren.
Es war nun ganz klar…Nie wieder Iceman. Währenddessen wurde unsere Respekt den Einzelfahrern gegenüber immer größer. „Wie kann man sich so was nur antun?“
Irgendwie schafften sie es und auf einmal war es dann vorbei. 37 Runden Gesamt, 5:54:42 Total-Time und damit Platz 7 von 23.
Beide waren fertig, die dauerhafte kalte Luft hatte die Bronchien gut strapaziert.
Bei der Siegerehrung mit Nudelessen verweilten Sie noch einen Augenblick, dann wurde geduscht, gepackt und ab nach Hause.
Alles in allem war es eine sehr gut-organisierte Veranstaltung mit bestem Preis-Leistungsniveau. Auch hier nochmal ein großes Lob an den
Veranstalter German Quest.
Im Nachhinein war es ein spaßiger, super Trip (Danke nochmal an den Schlüsselfinder)
… und sie sind sich nun doch nicht mehr sicher…Nie wieder Iceman?